Textiler Hanf war historisch von großer Bedeutung und gehört zu den ältesten Kulturpflanzen der Menschheit. Mit dem Verbot von Cannabis als Rauschmittel geriet auch die Nutzung der Faser in Vergessenheit. Erst in den letzten Jahren wird Textilhanf vermehrt wiederentdeckt. Seine technischen und ökologischen Eigenschaften machen ihn zum idealen Textilrohstoff für eine nachhaltige Zukunft - so ideal, dass wir ihn selber anbauen.
Wenn es um Nachhaltigkeit geht, ist Hanf unschlagbar. Er kann umweltverträglich ohne Pestizide, Herbizide oder zusätzliche Bewässerung angebaut werden. Seine Wurzeln lockern Ackerflächen auf und versorgen sie mit Nährstoffen. Daher besteht keine Gefahr einer Bodenauslaugung. Hanf kann unkompliziert in Europa angebaut werden und bietet so einen hochwertigen regionalen Textilrohstoff.
Wir sind Mitgründer und Gesellschafter der 2022 gegründeten Kender Cucc Kft. in Ungarn. Zehn Textilexperten bringen dort ihre Expertise zu Hanfanbau und -verarbeitung ein. Mit der Kender Cucc wird im kommerziellen Kleinmaßstab Textilhanf gezüchtet, angebaut und verarbeitet. 2022 wurden bereits 30 Tonnen Hanfstroh geerntet und teilweise zu hochfesten Garnen versponnen.
Seit kurzem wird auch im Allgäu Hanf angebaut. Es handelt sich hierbei überwiegend um Körnerhanf für die Öl- und Proteingewinnung. Trotzdem fällt auch hier Hanfstroh als Nebenprodukt an. Wir sind im engen Austausch mit den Landwirten, um die Fasern aus dem Hanfstroh sinnvoll zu verwerten.
Unsere eigene Hanfproduktion steckt derzeit noch in den Kinderschuhen. Damit wir gemeinsam mit Kunden an Entwicklungen arbeiten können, haben wir ein breites Sortiment an Fasern, Garnen und Stoffen aus dem Markt aufgebaut.
Als Pionier bei der Nutzung von Hanf für hochwertige technische Anwendungen sind wir gut in der Branche vernetzt. Neben zahlreichen Entwicklungsprojekten mit Hochschulen sind wir Mitglied beim Natural Fiber Circle der Allianz für Faserbasierte Werkstoffe AFBW.
